mehr über mich – mein „so sein“ und „so werden“

Ich bin in einem Dorf im Bayerischen Wald aufgewachsen und zur Schule gegangen. Mein Leben war geprägt vom Draußen sein, vom Sternenhimmel, vom Fußballspielen und Skifahren, von Sport überhaupt, von Bruce Springsteen, vom Fotografieren, vom Lesen und von Geschichte.

Aufgrund meines großen Interesses an Geschichte, an Literatur und an Sprache, überhaupt am sprachlichen Ausdruck entschied ich mich nach der Schule zu einem

• Studium der Germanistik und Geschichte für das Lehramt Gymnasium an der Universität Regensburg (1993-1999).

Nach dem Abschluss des Studiums begann ich mein Referendariat an einem Gymnasium in Regensburg. Doch nach einer massiven Gewalterfahrung im Rahmen dessen sah ich mich außerstande, weiterhin Lehrerin zu werden: Ich konnte nicht mehr zurück in die Schule und brach mein Referendariat ab. So musste ich mich gezwungenermaßen mit mir und meinem Leben befassen und mich beruflich gänzlich neu orientieren.

Seitdem beschäftigen mich so grundlegende Fragen, wie:

Warum bin ich so, wie ich bin? Warum fühle ich mich so, wie ich mich fühle? Warum denke ich so, wie ich denke? Warum handle ich, so wie ich handle?

Und natürlich auch:

Warum sind die Menschen so wie sie sind?

Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen führte mich zum

• Studium der Solzialen Arbeit an der KSH München (2001-2006).

Insbesondere in den Theorieseminaren von Prof. Dr. Franz Ruppert zur Psychotraumatologie und Bindungstheorie und in seinen Praxisseminaren zur Aufstellungsarbeit fand ich erste Antworten und noch viel mehr Fragen, wie:

Wie beeinflussen unsere Bindungserfahrungen unser Leben und unsere Beziehungen? Wie wirken sich traumatische Erlebnisse auf unsere Psyche und unseren Körper aus? Wie können wir diese schrecklichen Erfahrungen überwinden und wieder gesund werden?

Und so vertiefte ich meine Beschäftigung mit den Theoriekonzepten über Bindung und Trauma, und den verschiedenen Möglichkeiten einer Heilung in weiteren Fortbildungen

• zur „Traumaberatung und -pädagogik nach dem KreST-Modell“ des zptn bei Dr. Lutz-Ulrich Besser (2006-2008),
• zur „Traumaaufstellung“ bei Prof. Dr. Franz Ruppert (2008),


und seitdem in vielen nachfolgenden Hospitationen bei Aufstellungsseminaren.

Erste praktische Erfahrungen mit Bindung und Trauma sammelte ich in einem onkologischen Pflegedienst

• hope - Häusliche Onkologiepflege (2008-2012)

in der sozialpädagogischen Beratung, Betreuung und Begleitung von onkologischen und anderen schwer(st)kranken Menschen und deren Angehörigen in deren häuslicher Umgebung. Wesentlich und eindrücklich für mich war dabei die ständige Anwesenheit des Todes. Denn letztendlich mündete jede Begleitung und Betreuung, jede Krisenintervention und jede Trauer- und Sterbebegleitung zwangsläufig in den Tod.

Diese Unausweichlichkeit des Todes wurde für mich zunehmend belastend. Deswegen verließ ich dieses Arbeitsfeld.

Seitdem bin ich eigenständig und selbständig tätig in meiner

• Praxis "Traumberatung und Selbstbegegnung" (seit 2012).

Hier erlebe ich immer wieder Prozesse, die durch schlimmste Erfahrungen von Leid führen und in ein anderes Leben münden – in ein nicht immer leichtes, schmerzfreies oder schönes Leben, aber in ein selbst gestaltetes Leben.

Wie die Bergwälder am Lusen und Rachel – als Monokulturen von Menschen geschaffen und gepflegt, durch Windwurf und Borkenkäferbefall massiv verletzt und zerstört, und nun geschützt im Kerngebiet Nationalpark Bayerischer Wald nachgewachsen. Es ist ein anderer Wald, ein neuer Wald. Er entsteht aus dem Totholz des alten Waldes und wächst selbst gestaltet und frei immer weiter über ihn hinaus.